Richtig gendern
Das Thema gendern bzw. gendergerechte Sprache erregt seit einiger Zeit nicht nur viele Gemüter sondern beschäftigt inzwischen sogar die Justiz (siehe z.B. Audi).
Es überrascht daher nicht, dass auch der Duden-Verlag mit von der Partie ist, z.B. mit folgenden Veröffentlichungen:
- »Die geschlechtsübergreifende Verwendung maskuliner Formen« (Online-Artikel)
- »Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben« (2017, 120 Seiten)
- »Gendern – Ganz einfach!« (2019, 96 Seiten)
- »Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern« (2020, 256 Seiten)
Daraufhin sah sich die Duden-Redaktion mit Wutbriefen, Beleidigungen und Hass konfrontiert und fand es angebracht, mit Aussagen wie »Wir verbieten doch nichts« zu kontern. Auch die ‘Erfinderin’ des empfehlenswerten Genderwörterbuchs weiß davon ein Lied zu singen, wie unter Genderleicht erläutert.
Die Bundeszentrale für politische Bildung widmete sich dem Thema kürzlich in Form einer 56 Seiten umfassenden Broschüre, die hier kostenlos bestellt oder online studiert werden kann.
Bei HE Translations sehen wir das eher gelassen, sozusagen nach dem Motto »es setzt Gewöhnung ein« (siehe z.B. Petra Gerster). Oder anders ausgedrückt:
»Gesellschaftliche Entwicklungen haben oft ihre eigene Dynamik. Zuerst verändert sich etwas bei Pioniergruppen, der Avantgarde. Dann tröpfelt es in die breite Masse, und wenn am Ende noch der konservativste Landrat anfängt, auf einigermaßen geschlechtergerechte Sprache zu achten, dann weiß man: Das geht nicht mehr weg« (Quelle: Süddeutsche Zeitung Klimakolumne vom 21.5.2021).
Im praktischen Übersetzungsalltag gilt bei uns das Motto »Die Kundin ist Königin« bzw. »Give the Lady what she wants« 🙂